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Inzwischen bestimmen vor allem Dienstleister das Gelände in den Klostermauern und drumherum. Vom Baumarkt bis zum Bäcker, von den Stadtwerken bis zur Gärtnerei, von der Freien Schule bis zum Fensterbauer reicht die Breite der Angebote. Das Amt Oder-Welse hatte gleich die Oder nachgestalten lassen und Fische hineingesetzt – komplette Standortwerbung.

„Wir stellen uns der Entwicklung der regionalen Wirtschaft und die wird zeigen, wie die Messe in Zukunft aussieht“, sagt Susann Löscher vom Angermünder Bildungswerk, dem Träger der Wiku. „Vertreten sind viele Dienstleistungen, was ein Abbild der Wirtschaft darstellt.“ So gut wie noch nie sei die Messe gestartet. Schon auf dem Klosterplatz wimmelte es vor Besuchern. Parkplätze in der Umgebung waren komplett belegt. „Unser neues Konzept mit der Standgestaltung und dem Unterhaltungsprogramm zieht offenbar“, so Susann Löscher.

Klagen von Unternehmen über fehlende Perspektiven sind an beiden Tagen nicht zu hören. Wirtschaft, Baugewerbe, Handel und vor allem dem Handwerk geht es so gut wie lange nicht. Die Arbeitslosigkeit sinkt und sinkt. In der Uckermark werden wieder mehr Kinder geboren. Angermünde spürt das extrem. Junge Familien reißen sich um Bauland, Kita-Plätze sind Mangelware und Schulen platzen aus den Nähten. „Es ist viel passiert in den vergangenen Jahren“, meint Susann Löscher. „Und doch denke ich, dass unsere Potenziale in der Region noch lange nicht ausgeschöpft sind.“ Das liegt zum Teil an der extremen Nachwuchssorge, die fast alle Branchen mittlerweile erfasst hat. Umsomehr müsse man auf die vorhandenen Schüler zurückgreifen.

Angermünde solle daher weiter als künftiges Mittelzentrum auf die Bildung setzen, so Landrat Dietmar Schulze bei der Eröffnung der Messe. Gelder würden zur Verfügung stehen, um die Schulsituation zu verbessern. Der Kreis unterstütze die Städte und Gemeinden. Und so präsentierten sich an den zwei Tagen verschiedene Träger mit ihren Angeboten. Doch wo bleiben die Innovationen? Zwar zeigten viele Unternehmen diverse Dienstleistungen, Neuheiten und Besonderheiten, blieben aber weitestgehend ihren traditionellen Aufgaben und Kundenwünschen treu. „Wir wissen, dass sich auch Start-ups in Angermünde hin und wieder treffen“, so Susann Löscher. Doch sei dies noch zu wenig. Räumlichkeiten dafür wären auf jeden Fall vorhanden. Und so hat sich auch im 21. Jahrhundert das wieder durchgesetzt, wovon Angermünde in den vergangenen 700 Jahren profitierte – Handwerk mit goldenem Boden, Handel und Dienstleistung.

© Foto und Beitrag: Oliver Schwers

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