Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder der Unternehmerverenigung,
Wirtschaftspolitik. Wo bist du?
Viele Verbraucher und Unternehmen konnten aufgrund der niedrigen Zinsen und dem billigen Geld gut schlafen. Die teils galoppierende Inflation in Europa und Amerika lässt die Zinsen der Notenbanken in kurzer Zeit in die Höhe schnellen. Die Zinserhöhungen verursachen nun ungeahnte Einsparungen bei Privatpersonen, Unternehmen und Staaten, welche sich in einem sich selbst verstärkenden Investitions- und Konsumverzicht darstellen. Nun wachen viele auf und leben in einem Albtraum.
Die akute internationale Wirtschaftskrise wirkt sich in Deutschland momentan wie ein Katalysator auf die vielen wirtschafts- und sozialpolitischen Fehler der letzten Monate und Jahre aus. Das sind unter anderem die Überregulation durch den Gesetzgeber, redundante Verwaltungs- und Kontrollstrukturen, ein miserables Bildungssystem, repräsentative Infrastrukturprojekte und eine Umverteilungspolitik, mit der versucht wird, Verwaltungsstrukturen und den Sozialstaat möglichst lange am Leben zu halten.
Doch nun widersetzen sich viele in Deutschland angesiedelte Unternehmen den sich stetig verschlechternden Rahmenbedingungen, indem Investitionen und Fertigungsstätten unter Mitnahme von Fördermitteln ins Ausland verlagert werden. Kleinere Unternehmen mit älteren Inhabern, die das nicht können oder wollen, schließen und verabschieden sich in die vermeintlich sichere Rente.
Doch unser Wohlstand wird im hier und jetzt erwirtschaftet und liegt nicht auf dem Konto. Wenn die Wirtschaftsleistung und die Steuereinnahmen abnehmen, reduzieren sich auch die verfügbaren Steuern und Einnahmen für unsere Sozialsysteme.
Ich bin gespannt, wie die Politik nach der Sommerpause darauf reagieren wird. Ich hoffe, die Statistiken zeigen bis dahin ein deutlicheres Bild der wirtschaftlichen Entwicklung und der volkswirtschaftliche Sachverstand setzt sich wieder durch.
Dr. Paul Fürstmann
Regionalpräsident Templin
Unternehmervereinigung Uckermark