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Grußwort der UV BB | NUVO 2/2022
Eine ganz normale (mediale) Rezession!
Deutschland will kein russisches Gas, sondern französischen Atomstrom, polnischen Kohlestrom, Flüssiggas aus Katar, amerikanisches Frackinggas. Und deutsche Windräder… Ist es so kompliziert? Nein, es ist ganz einfach. Cui Bono – wem nützt es? „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd!“ Dieser Ausspruch Otto von Bismarcks schlägt im Angesicht des Krieges unweit von Deutschland alle Rekorde. Ungeprüft, denn Vieles ist nicht nachprüfbar, wird alles in allen Sendern nachgeplappert. Normalität heute sind Krisen – Klimawandel, Corona, Hunger, Massenfluchten, Kriege. Friedensnobelpreisträger Obama US-Kriegspräsident führte Krieg in Afghanistan, Irak, Pakistan, Somalia, Jemen, Libyen und Syrien. Die USA flogen Luftangriffe oder lenkten Drohnen. Ein deutscher Bundespräsident trat 2010 abrupt zurück: Er hatte zum Afghanistanmandat der Bundeswehr geäußert, dass es legitim sei, mit militärischen Einsätzen Interessen oder freie Handelswege zu verteidigen. Es gibt eben keine (Staats-)Freunde, sondern nur Interessen, wie Charles de Gaulle sagte. Dementsprechend sollten Entscheidungen aus deutscher Sicht fallen. Die „Einheits- Front“ Nato und EU ist nicht so einig, wie medial kolportiert. Die Türkei tanzt aus der Reihe, ignoriert die Sanktionen. Ungarn leistet keine Militärhilfe. Israel verhält sich sehr diplomatisch in Richtung Ukraine.
Kriege sind immer brutal, die Zivilbevölkerung ist der größte Leidtragende. Der Öffentlichkeit jedoch zu erklären, die Preise für Öl und Gas explodierten wegen des Krieges oder der Russe sei schuld, ist zu einfach. Es gibt – Anfang April – keine Not an Öl und Gas. Wenn Öl und Gas aus Katar oder den USA herangeschafft werden, müssten die Preise noch mehr steigen, schon vor dem Krieg betrug die Inflation 5 Prozent. Vom Klimaschaden ganz zu schweigen. Ist Flüssiggas, über die Ozeane geschippert, ökologischer? Das künftige LNG-Terminal in Wilhelmshaven befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Vogelschutzgebieten und dem Nationalpark Wattenmeer.
Hoffen wir auf die nächste Bundesregierung und erinnern uns an Jitzchak Rabin bei der Verleihung des Friedensnobelpreises: „Soldatenfriedhöfe in allen Teilen der Welt sind stille Zeugen des Unvermögens nationaler Führer, das menschliche Leben heilig zu halten“.
Ihr Dr. Burkhardt Greiff,
Präsident Unternehmerverband
Brandenburg-Berlin e.V.
NUVO - Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin
Quelle: Unternehmerverband Brandenburg-Berlin e. V.
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